Nein darf sein

Präventionsprojekt gegen sexuellen Missbrauch für Grundschulkinder

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Die Gefahr, Opfer sexuellen Missbrauchs zu werden, besteht in jedem Alter. Am häufigsten sind jedoch Kinder vom Vorschulalter bis zum Beginn der Pubertät betroffen. Daher ist es von großer Bedeutung, Kindern im Grundschulalter eine Sprache zu geben, die es ihnen ermöglicht, wahrgenommene Emotionen deutlich zum Ausdruck zu bringen. Die Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls sowie der Erwerb von sozialen Kompetenzen und konstruktiven Lösungsmustern (Hilfe holen, sich wehren können) stellen weitere wichtige Faktoren im Rahmen der präventiven Arbeit im Hinblick auf sexuellen Missbrauch dar.

Mit dem Projekt „Nein darf sein!“ möchten wir Grundschulkinder stark machen und vor sexuellem Missbrauch schützen.

Die wesentlichen Themen des Präventionskurses sind:

  • Der eigene Körper: „Es gibt Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen. Mein Körper gehört mir und meine Grenzen sollen respektiert werden.“
  • Gefühle: „Ich kann mich immer auf mein Gefühl verlassen. Es gibt auch komische, seltsame und unangenehme Gefühle. Ich habe ein Recht, so zu empfinden.“
  • Berührungen: „Es gibt schöne, aber auch unangenehme und komische Berührungen. Ich darf Berührungen, die mir unangenehm sind, verweigern.“
  • Geheimnisse: „Schöne Geheimnisse machen Spaß. Geheimnisse, die Angst machen, sollte ich unbedingt erzählen - auch wenn mich jemand bedroht, es nicht zu erzählen.“
  • Kinderrechte: „Ich habe als Kind das gleiche Recht auf körperliche Unversehrtheit wie Erwachsene. Niemand darf mir weh tun.“
  • Sexuelle Gewalt: „Ich werde kindgerecht darüber aufgeklärt, was sexuelle Gewalt / sexueller Missbrauch ist. Niemand darf so etwas mit mir machen!"
  • Nein sagen: „Ich darf zu den Anforderungen von Erwachsenen auch „Nein“ sagen – besonders wenn ich ein „Nein-Gefühl“ habe, ist es richtig, mich zu wehren. Aber auch, wenn ich mich nicht gewehrt habe, habe ich niemals Schuld, wenn mir eine Form von sexueller Gewalt widerfährt .“
  • Gefahren im Internet: „Ich muss meine Daten schützen und aufpassen, dass sie nicht in falsche Hände geraten. Ich weiß nie, wer am anderen Ende des Bildschirms sitzt. Ich treffe mich nie alleine mit Menschen, die ich nur aus dem Internet kenne." 
  • Hilfe holen: „Ich darf mir Hilfe suchen und über meine schlechten Gefühle und Geheimnisse sprechen, auch wenn es mir jemand verboten hat. Ich erzähle davon, bis mir jemand glaubt. Es gibt Anlaufstellen, wo ich mir Hilfe holen kann.“

Durchgeführt werden die Kurse von MitarbeiterInnen der offenen Kinder- und Jugendarbeit im Kreis Coesfeld, die eine fundierte pädagogische Ausbildung sowie langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen besitzen.

Die Projektarbeit mit den Kindern steht zeitlich im Mittelpunkt des Präventionskurses. Zum Angebot gehört aber ebenso ein Elternabend, der der Vorab-Information und Aufklärung dient. Die Arbeit mit Lehrerinnen und Lehrern ist wichtig, damit das Thema weiter im Schulalltag behandelt werden kann. Zudem können Lehrpersonen dadurch für evtl. Signale der Kinder sensibilisiert werden.

Gern beantworten wir Ihre Fragen oder senden Ihnen weitere Informationen zum Präventionskurs „Nein darf sein!“. Ansprechpartnerin für das Projekt ist unsere 2. Vorsitzende Uta Kerckhoff, sowie unsere Geschäftsführerin Barbara Borchard.

„Nein darf sein“ wird finanziell unterstützt vom Netzwerk gegen Kinderprostitution, „Roter Keil“ Senden e.V. und Olfen e.V.

 


 

Kosten

Kursgebühren: 550,- Euro pro Klasse
inkl. des dazugehörigen Elternabends