Prävention, also das Vorbeugen oder Beenden von (sexualisierter) Gewalt hat zahlreiche Facetten, vollzieht sich auf verschiedenen Ebenen und bezieht verschiedene Zielgruppen mit ein. Dazu zählen Präventionsangebote für Kinder und Jugendliche, sowie für Eltern und (pädagogische) Fachkräfte. Prävention ist nur dann effektiv, wenn die Erwachsenen sensibilisiert und informiert sind. Im Folgenden werden die unterschiedlichen Präventionsformen vorgestellt.
Ein Schwerpunkt der Präventionsarbeit liegt darin, Kinder und Jugendliche zu befähigen, ihre Gefühle und Grenzen wahrzunehmen und selbstbewusst zu äußern. Prävention hat in dem Sinne eine empowernde Wirkung und unterstützt Kinder und Jugendliche darin, für ihre Persönlichkeitsrechte und Grenzen einzustehen – auch gegenüber Erwachsenen – und sich Hilfe zu holen, wenn sie nicht weiterwissen. Prävention ist damit auch immer kinderrechtsbasiert, denn jedes Kind hat ein Recht auf Schutz vor Gewalt, ein Recht auf Mitbestimmung, ein Recht auf Beratung und Hilfe, um nur einige zu nennen.
Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt von Prävention ist, Erwachsene, also Eltern und Fachpersonal zu sensibilisieren und mit Kompetenzen auszustatten, die es Ihnen ermöglicht, Kinder und Jugendliche ernst zu nehmen, ihnen zuzuhören und konkrete Hilfe- bzw. Interventionsschritte zu kennen, denn Erwachsene tragen die Verantwortung für den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gewalt. Präventionsarbeit umfasst Aufklärung und das Vermitteln von Interventionswissen. Dadurch kann eine präventive Erziehungshaltung geprägt werden. Dazu gehört, dass Erwachsene ihr eigenes Verhalten im Bezug auf Nähe und Distanz reflektieren und korrigieren. Sie sollen wissen und leben, dass die Grenzen der Kinder und Jugendlichen subjektiv und unbedingt zu respektieren sind. Ein grundsätzlich wertschätzender und respektvoller Umgang und die Bereitschaft, auch nach außen dafür einzustehen sind wichtige Voraussetzungen, um eine vertrauensvolle Ansprechperson und grenzachtenden Umgang untereinander zu fördern.
Hierzu gehört auch das Auseinandersetzen mit eigenen Stereotypen und Vorurteilen. Prävention beinhaltet eine vorurteilsfreie Haltung und sexuelle Bildung. Sie ermöglichen es Kinder und Jugendliche in ihrer Würde und Vielfalt anzuerkennen, fernab von einem diskriminierenden Denken, wie z.B. "Als Junge musst du stark sein! Als Mädchen bist du zu schwach dafür! Sondern: "Du* darfst alles sein, was du sein möchtest!" In diesem Verständnis kann Prävention auch als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden, die z.B. als Kampagne und Bildungsoffensive aufklärt und sensibilisiert für Diskriminierung und Gewalt in unserer Gesellschaft.
Wir bieten auch Fachvorträge, Workshops und Fortbildungen an.
Die Präventionsangebote vom Kinderschutzbund Kreisverband Coesfeld e.V. Mut tut gut!, Nicht mit mir! und Nein darf sein! können über die Fachstelle Prävention sexualisierter Gewalt kostenfrei angeboten werden. Die Begleitung beim Kinderschutzkonzept oder einer Fortbildung in ihrer Einrichtung kann ggfls. über weitere Landesmittel finanziert werden. Melden Sie sich hierfür an ihr zuständiges Jugendamt, bzw. stellen Sie einen Antrag über serviceportal.kreis-coesfeld.de
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